Ein paar Antworten - Rund um Loden, Taschen und Schultertücher.

Ich habe mich dazu entschieden, aus einem sehr traditionellen Material Taschen und Tücher für den täglichen Gebrauch zu machen: aus Loden. Manche kennen diesen besonderen Stoff sogar noch aus ihrer Kindheit. 

Vom Loden-Janker zur Loden-Liebe

Ich beispielsweise hatte als Kind einen Lodenjanker. Dieses Kleidungsstück konnte ich im zarten Alter von 6 Jahren so gar nicht schätzen. Aber meine Einstellung zu diesem Stoff hat sich beim Besuch meiner ersten Stoffmesse total verändert. Durch Zufall habe ich die Koje mit dem österreichischen Loden auf der Messe in München entdeckt. - Und ich war magisch angezogen von den kleinen Stoffstücken, die an langen Stangen an der Wand hingen. Ich glaube, ich habe damals jedes einzelne Loden-Fetzerl angegriffen. Einerseits aus Genuss und Begeisterung und andererseits, weil ich nicht glauben konnte, wie weich und angenehm die Haptik ist.

Loden ist in den letzten Jahrzehnten von modernen Kunstfasern und billigen Stoffen leider verdrängt worden. Das Wissen um die Vorteile und Besonderheiten des Materials sind etwas in Vergessenheit geraten. Und das, obwohl viele internationale Couture Designer immer wieder Kreationen daraus schneidern. Oder Interieur-Designer Sitzmöbel mit Loden beziehen lassen. - Mir werden immer wieder Fragen zu unserem Loden und unseren Produkten gestellt, die ich hier gerne beantworten möchte:

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(c) Clemens Lechner

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1. Waschen/Reinigen von Loden

Wie kann ich mein Schultertuch aus Loden oder meine Tasche reinigen? - Loden ist schmutzabweisend, da das Gewebe so sehr verdichtet ist. - Aber natürlich will man das Schultertuch hin und wieder waschen. Es kann passieren, dass in der Kosmetiktasche etwas ausläuft. Ich gebe das Schultertuch und die kleinen Täschchen dann ganz einfach in die Waschmaschine. Wichtig ist beim Programm „Wolle Kalt“ auszuwählen. Nicht 30 Grad, sondern wirklich kalt. Bei 800 Touren schleudern. Dann etwas in Form zupfen und aufgelegt lufttrocknen lassen.

Bei Fettflecken habe ich ein besonderes Hausmittel: Ich streue Meerschaumstaub direkt auf den Fleck. Das feine weiße Magnesiumpulver saugt das Fett aus dem Gewebe und kann dann einfach abgeschüttelt werden. So behandle ich Fettflecken auf allen feinen Stoffen, wie z.B. Seide oder auch auf meiner Couch. Die Taschen wasche ich mit kaltem Wasser ab. Wegen der Lederteile gebe ich sie nicht in die Waschmaschine. 

2. Wo kommt der Loden her?

Unser Loden wird in einem Familienbetrieb in der Steiermark gefertigt. So traditionell der Betrieb ist, so etabliert ist er in der internationalen Designwelt. - Karl Lagerfeld oder Unternehmen wie Louis Vuitton und Gucci haben bereits ebenfalls mit Loden von diesem österreichischen Produzenten gearbeitet. Ich sag’ immer: Unser Lodenproduzent hatte schon ein paar Generationen Zeit die Herstellung vom Loden zu perfektionieren. Und sie haben die Zeit sehr gut genutzt. ;-)

3. Was ist der Unterschied zwischen Filz und Loden?

Beim Filz wird die Wolle „verfilzt“. Beim Loden wird zuerst ein Faden gesponnen, dann ein Stoff gewebt und danach beginnt der Walkvorgang in der warmen Seifenlauge. Über 40 Arbeitsschritte stecken in der Produktion unseres Lodens. Dadurch ist er besonders weich und robust.

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4. Ist Loden nicht kratzig und schwer?

Loden KANN schwer und kratzig sein. Das hängt von der verwendeten Wolle und der Herstellung ab. Wir verwenden ausschließlich Loden aus feinster Merinowolle, hergestellt in sehr vielen Arbeitsschritten. Dadurch wird der Loden sehr leicht und extrem weich. Viele Kunden und Kundinnen sind beim Angreifen sehr überrascht und vergleichen die Haptik sogar mit Kaschmir. 

5. Warum verwendet ihr Loden?

Um ehrlich zu sein: Zuerst habe ich mich in den Loden verliebt. Wie er sich anfühlt und in seine feine, edle Struktur. Dann erst habe ich den Verstand dazu geschaltet. - Es ist ein reines Naturmaterial mit all den vielen Vorzügen hinsichtlich Robustheit und Ökologie. Und der Stoff ist atmungsaktiv. Was beim Tragen der Schultertücher extrem angenehm ist.

Es ist ein edles Material, das mit Respekt für Umwelt und Menschen hergestellt wird. Das hat seinen Preis. Und über die Jahre, in denen ich diesen steirischen, traditionellen Loden nun schon verwende, kann ich euch sagen: Er ist es wert.

6. Sind die Taschen wasserdicht?

Durch Loden geht kein Wasser durch. Das Gewebe wird in den Walkvorgängen so sehr verdichtet, dass es wasserundurchlässig ist. - Darum hat man damals auch den „Wetterfleck“ für die Jäger aus Loden gemacht. Die Taschen und Rucksäcke können daher bedenkenlos auch im Regen ausgeführt werden. 

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7. Sind die Schultertücher warm?

Der feine, dünne Tuchloden aus Merinowolle, den wir bei unseren Schultertüchern verarbeiten, ist angenehm wärmend. Da es sich um ein reines Naturprodukt handelt, ist das Tuch atmungsaktiv und staut nicht die Wärme, wie es bei Kleidungsstücken aus Kunstfaser oft passiert. 

8. Wie kann ich das Tuch binden?

Es gibt viele Varianten, das Tuch zu binden. Wichtig ist immer: ein bisserl „schlampig“, dann sieht es lässig aus. Ich zeige dir im Video ein paar Möglichkeiten, wie du das Tuch tragen kannst und wie ich es gerne trage. 

Ich hoffe, da waren ein paar interessante Informationen für euch dabei. - Du hast noch eine Frage? – Ich freue mich, in den Kommentaren davon zu lesen und werde sie sehr gerne beantworten.

Alles Liebe, Gabriele

Über mich

Hallo, mein Name ist Gabriele Lechner.

Ich bin Gründerin und kreativer Kopf hinter MONDSCHEIN seit 2015. 

Ganz viel Inspiration und Energie für meine Designs von Taschen und Tücher und meine Arbeit rundherum kommt aus meinen Wurzeln und unserer Tradition. 

Hier teile ich mit euch

  • Geschichten hinter meinem Unternehmertum, das Leben rund ums Atelier und was mich beschäftigt. 
  • Inspirationen zum Thema Mode und Lifestyle und
  • aus meiner Sicht einen kleinen Puzzleteil zu einem nachhaltigeren Leben. – Mein Wissen über Pflege, Reparatur und Qualität von den schönen Dingen des Lebens.