June 23, 2021
Lifestyle
Tags: urlaub in österreich, Weingut Südsteiermark, Wein aus Österreich, Bio-Wein Steiermark, steirischer Wein, Genuss nachhaltig und natürlich, bewusst Einkaufen und Genießen

Egal ob Wein oder Loden - Vom Genuss, seine Überzeugung zu leben

Ich gebe zu: Ich bin ein Genussmensch. Ich mag gutes Essen, gute Musik, lange Spaziergänge und vor allem eines - guten Wein. Ich liebe es, mich mit einem guten Glas Welschriesling hinzusetzen und so meinen Abend ausklingen zu lassen. Vor einigen Jahren hat mich ein Freund auf einen neuen Wein, beziehungsweise ein ganzes Weingut gebracht - das Weingut Warga-Hack.

Mein Freund war früher immer mit seinem Vater in der Südsteiermark und hat ihm dort beim Verkosten der verschiedensten Sorten zugeschaut. Das erklärt wohl auch sein „Hobby“ - gute Weine für sich und seine Freunde ausfindig zu machen. So bin ich auf Warga-Hack gekommen und habe mich „instantly“ verliebt. Das Ambiente ist nämlich wirklich einfach traumhaft und die Winzer Jasmin und Rainer sehr inspirierende Menschen. Deswegen fahren mein Mann und ich immer wieder dorthin um neue Sorten zu Verkosten und einfach die Zeit dort gemeinsam zu genießen.

Vor einigen Wochen waren wir erst wieder dort und ich war auf ein Neues völlig begeistert von all dem, was sie dort verändert und geschaffen haben. Der Wein hat diesen besonderen, „nicht alltäglichen“ Geschmack. - Er ist naturbelassen, teilweise trüb und ganz anders als das, was man so kennt. Er ist besonders, er tanzt aus der Reihe - ebenso wie das Konzept, dass das Weingut mit seinen Produkten verfolgt. - Und das ist schon ziemlich beeindruckend.

Anders als die anderen

Nachdem Rainer und Jasmin 2003 ihren ersten Sohn bekommen haben, begannen sie viel bewusster einzukaufen und sich auch viel bewusster zu ernähren. Sie wollten ihren drei Kindern die Möglichkeit geben, in einer unbelasteten und reichhaltigen Natur aufzuwachsen. Auch wenn für Rainer „steirischer Wein“ und „Bio“ am Anfang überhaupt nicht miteinander vereinbar waren, änderten sich durch die neuen Perspektiven seine Ansichten. Deswegen begannen sie 2004 mit der biologischen Bewirtschaftung ihrer Weingärten.

Diese neue Art, die Weinstöcke zu bewirtschaften, wurde am Anfang in den Weinbauerkreisen ziemlich belächelt. Ihre Weingärten galten als ungepflegt, da wegen der biologischen Bewirtschaftung nicht mehr so intensiv gemäht wurde. Das Gras ist immer lang, somit treiben auch viel mehr Insekten ihr „Unwesen“ dort. - Trotz allem haben die beiden weitergemacht und 2009 erfolgte die offizielle Zertifizierung des Weinguts. - 2017 traten sie sogar dem biodynamischen Demeter-Verband bei.

no risk no fun

Wenn man als Weinbauer auf Demeterqualität und biologische Bewirtschaftung setzt, geht man natürlich immer ein Risiko ein. Doch wenn man ehrlich wirtschaftet und nicht als Hauptziel einen großen finanziellen Gewinn verfolgt, darf man solche Risiken eingehen. Wie Rainer sagt, leben sie einen Idealismus mit ihrer Art zu wirtschaften und trotzdem funktioniert ihr Konzept - es geht auf - es begeistert - es bringt Erfolg, ohne auf ihre Überzeugung verzichten zu müssen.

Doch was ist überhaupt biologisches Wirtschaften und der Demeterverband? - Die biodynamische Wirtschaftsweise unterliegt strengen Richtlinien, bei denen die Gesundheit der Böden und Rebstöcke im Vordergrund stehen. Es ist eine Kreislaufwirtschaft - das tierische Leben bedingt das pflanzliche und umgekehrt. Es wird mit aufwändiger Handarbeit gearbeitet und synthetische Spritzmittel, etc. sind ein strenges Tabu.

Alles in allem also ziemlich aufwendig aber definitiv - "totally worth it!"

Jasmin und Rainer geht es darum, über die Zusammenhänge und die Landwirtschaft an sich nachzudenken. Sie verwenden Kompostdünger um den Boden am leben zu halten. Aus diesem Grund wollen sie jetzt auch wieder einen kleinen Stall bauen, um selbst Schafe zu halten. Denn die Demeterlandwirtschaft ist ja als Kreiswirtschaft ausgelegt, in der ein tierischer Faktor vorhanden ist. Deswegen wollen sie auch „etwas Tierisches“ auf ihrem Gut haben und ihren eigenen Dünger verwenden. Sie wollen den Kompostdünger dazu nutzen, dem Boden Leben zurück zu geben.- Denn das Mikroleben kommt in Schwung, umso mehr Pflanzenschutz es gibt und umso gesünder der Boden ist.

Auf der anderen Seite ist ihnen nicht nur die Natur wichtig, sondern auch das Miteinander mit anderen Menschen. Es wird darauf gesetzt, gegenseitig einander weiterzuhelfen. Das sind Menschen, die alle an einem Strang ziehen - so wird zum Beispiel der Schweinebauer, der sein Fleisch verkauft, an Kunden weiterempfohlen und umgekehrt. Sie unterstützen andere und bekommen viel zurück - ein wundervolles Konzept und ganz einfach schön zu sehen.

Dieses Weingut, das so viel Persönlichkeit und Idealismus in sich hat, ist eine wahre Inspiration für mich. Es beeindruckt mich zutiefst, was Jasmin und Rainer hier geschaffen haben. Denn nicht nur der Wein ist wirklich besonders gut und anders, sondern auch das Weingut. Sie schwimmen gegen den Strom und machen ihr Ding ganz einfach, was für mich auch irgendwie Freiheit und unglaublichen Mut verkörpert. Rainer meint: „Wir sind in der glücklichen Lage, in unserem intakten Biotop auch Wein ernten zu dürfen.“

Ich für meinen Teil mache mir jetzt eine Flasche Welschriesling Ried Wilhelmshöhe von Warga-Hack auf und stoße darauf an, dass ihr und ich unser Umfeld ebenfalls selbst so schön und bedacht gestalten und von unseren Ideen gut leben.

Alles Liebe, Gabriele

Über mich

Hallo, mein Name ist Gabriele Lechner.

Ich bin Gründerin und kreativer Kopf hinter MONDSCHEIN seit 2015.

Ganz viel Inspiration und Energie für meine Designs von Taschen und Tücher und meine Arbeit rundherum kommt aus meinen Wurzeln und unserer Tradition.

Hier teile ich mit euch

Geschichten hinter meinem Unternehmertum, das Leben rund ums Atelier und was mich beschäftigt.
Inspirationen zum Thema Mode und Lifestyle und
aus meiner Sicht einen kleinen Puzzleteil zu einem nachhaltigeren Leben. – Mein Wissen über Pflege, Reparatur und Qualität von den schönen Dingen des Lebens.